Während der Petition „Stop Riesen-Siedlungen im Naturpark“ haben wir seit einem Jahr über die Gründe informiert. Wissen über Kommunalpolitik und Umwelt hat nicht jeder aus der Schule mitgenommen. Und: Absurdes zu verstehen, ist auch nicht immer leicht!
Hier können Sie sich testen. Es können auch mehrere Antworten richtig sein.
10 Fragen | Auflösung |
1. Ist der Regionalplan wichtig? A. Nein, jede Kommune kann bauen, wo sie möchte. |
1. Wenn kein Siedlungsbereich festgelegt ist, kommt auch kein Bebauungsplan. Allerdings folgt die Bezirksregierung meist den Wünschen der Kommunen.
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2. Wo werden laut Regionalplan-Grundsatz neue Siedlungen geplant ? A. Egal, Hauptsache viel Wohnraum. |
2. Es darf nicht überall gebaut werden. Sonst gäbe es Marktplätze, Uferpromenaden, Spielplätze, Wälder, Parks und vieles andere nicht mehr.
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3. Dürfen im Naturpark Siebengebirge neue Siedlungen geplant werden? A. Ja, nur nicht in Naturschutzgebieten. |
3. Naturschutzgebiete sind tabu. Landschafts-schutz darf leider aufgehoben werden, wenn eine Fläche bebaut werden soll. Eine Verpflichtung zur Bebauung gibt es aber nicht.
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4. Manche Böden sind schützenswert, weil sie viel Wasser speichern. Gibt es in Stieldorf oder Vinxel solche Böden? A. Nein, hier gibt es keinen Ökolandbau. |
4. Die Qualität von Böden ist erstmal unabhängig von der Bewirtschaftung, auch wenn sie einen gewissen Einfluss hat. Unsere Region hat gute Böden, die viel Wasser speichern können. Ein Grundsatz des Regionalplans ist, solche Böden zu schützen. C ist richtig. |
5. Gibt es in Stieldorf und Vinxel schützenswerte Biotope? A. Nur in privaten Gärten. Geschützte Arten gibt es auf den Äckern nicht. |
5. Im Pleiser Ländchen überwiegt konventioneller Ackerbau. Flora und Fauna gibt es trotzdem, einschließlich geschützter Feld- und Raubvögel. Dieses Offenland-Biotop soll laut Regionalplan-Grundsätzen erhalten bleiben. B ist richtig. |
6. Muss auf Naherholung Rücksicht genommen werden? A. Nein, denn hier ist Tourismus keine Einnahmequelle. |
6. Der Regionalplan hat als Grundsatz, Naherholungsgebiete zu erhalten.
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7. Um bis zu wieviel würde die Einwohnerzahl in Vinxel und Stieldorf steigen, wenn alle Siedlungsbereiche bebaut würden? A. 10 Prozent B. 20 Prozent C. 80 Prozent |
7. Die Einwohnerzahl von Stieldorf und Vinxel zusammen ist derzeit ca 2800. Sie könnte um bis zu 2.400 neue Einwohner wachsen, wenn bis 2040 die geplanten Riesen-Siedlungen gebaut wären. C ist richtig! |
8. Würden die Riesen-Siedlungen zu Verkehrsproblemen führen? A. Nein, denn dann würden mehr Busse fahren |
8. Das ISEK- Verkehrsgutachten der Stadt Königswinter zu den Siedlungsbereichen prognostiziert bis zu 70 Prozent mehr Verkehr, und sogar in Bonn deutlich mehr PKWs. C ist richtig. |
9. Wäre die Südtangente eine Lösung? A. Ja, denn sie würde den Verkehr aus den Ortsdurchfahrten holen. |
9. Das ISEK- Verkehrsgutachten der Stadt Königswinter zu den Siedlungsbereichen lehnt die Südtangente ab, genau so wie zwölf frühere Gutachten! Sie würde noch mehr Verkehr durch Bonn führen, darunter auch zusätzlich Tausende LKWs täglich über die Bonner Autobahnbrücken. Die Seilbahn wäre wahrscheinlich nur dann realistisch, wenn das Pleiser Ländchen eine ähnliche Bebauungsdichte und Verkehrsfrequenz hätte wie das Uni-Klinikum am Venusberg.
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10. Eine Fläche von ca 1,5 Kilometer Länge und etwa 250 Metern breit, insgesamt ca 32 Hektar, will die aktuelle Ratskoalition (Königswinterer Wählerinitiative/SPD /Grüne) als neue Siedlungsbereiche im Regionalplan festlegen. A. Mehr |
10. Die frühere Koalition hatte 28 Hektar für den Regionalplan empfohlen. Schon 2018 hatten mehr als 400 BürgerInnen gegen diese so genannte „Integrierte Stadtentwicklung“ protestiert. Die aktuelle Ratskoalition hat 32 Hektar empfohlen. Sie hat allerdings vor, ca 10 Hektar in Vinxel aus dem Regionalplan-Entwurf weg zu empfehlen. Das müsste sie spätestens Anfang März beschließen und umgehend die zuständige Bezirksregierung informieren. Man darf gespannt sein!
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