Verkehrskonzept des Vereins Lebenswerte Siebengebirgsregion
In den meisten Großstädten sind Autobahnen und Brücken sanierungsbedürftig. Staus gibt es nicht nur in Bonn, sondern vielerorts. Bonn steht nicht einmal weit oben in der Stauliste von TomTom. Der Neubau von Autobahnen hilft dabei selten. Mit der Südtangente käme man lediglich schneller in den Stau. Die Wettbewerbsfähigkeit von Bonn hängt keineswegs vom Ennertaufstieg ab, sondern liegt vielmehr in den außergewöhnlich schönen Naherholungsgebieten begründet.
Die Autobahnen in der Region müssen allerdings leistungsfähiger werden, damit sie den regionalen KFZ-Verkehr bündeln und das örtliche Straßennetz entlasten. Ein Autobahnring ist dazu nicht erforderlich. Entgegen der Behauptungen haben bei weitem nicht alle deutschen Großstädte einen Autobahnring. Charakteristisch für moderne Großstädte sind nicht Autobahnringe, sondern gut ausgebaute Schienen- und Busverbindungen, die mit dem PKW- und Radverkehr gut verknüpft sind.
Der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion hat kürzlich sein überarbeitetes Verkehrskonzept für Bonn und den Rhein/Sieg-Kreis vorgelegt.
Verkehrskonzept (8 Seiten)
Kurzfassung (2 Seiten)
Verkehrsentwicklungsplan 2020 der Stadt Bonn
Der VEP Bonn 2020 stellt Maßnahmen und Projekte zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in Bezug auf Straßen, Schienenwege, Rad- und Fußwege zusammen. Es geht auch ohne Südtangente und Ennertaufstieg!
Auf der Webseite der Stadt Bonn ist der VEP derzeit wegen Umbau nicht zu erreichen. Sie können den Schlussbericht hier herunterladen: VEP Bonn Kap1-4 VEP Bonn Kap5-6.
Zu den Kommentaren des Vereins Lebenswerte Siebengebirgsregion
Juli 2016: NRW stärkt ÖPNV
Das Land Nordrhein-Westfalen will den ÖPNV stärken und künftig mehr Finanzmittel für Bus, Bahn und Straßenbahnen zur Verfügung stellen. Den entsprechenden Entwurf zur Änderung des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr habe das Kabinett gebilligt, meldet das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Entwurf werde nun nach den Sommerferien 2016 im Landtag beraten. Mit den vom Bund in Aussicht gestellten zusätzlichen Mitteln sollen beispielsweise mehr Gelder für den ÖPNV in die Ballungsgebiete und den ländlichen Raum fließen und landesweit die Barrierefreiheit an den Haltestellen und in den Fahrzeugen erhöht werden.
NRW profitiert von BVWP-Planungen
22.7.2016 Unter anderem soll der Bahnknoten Köln mit Mitteln aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 ausgebaut werden, berichtet der Bonner Generalanzeiger.
Zukunftsstadt Bonn?
Bonn bewirbt sich als Zukunftsstadt im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2015. Dabei soll auch die Mobilität nachhaltiger werden. Als Teil der Bewerbung widmet die Volkshochschule Bonn dem Thema “Verkehr und Mobilität” eine Reihe aus über 40 Vorträgen, Informationsbesuchen und Exkursionen. Dabei wird die lokale Dimension sichtbar und globale sowie regionale Bezüge zu Afrika, Lateinamerika und dem Maghreb hergestellt. Mehr
Podiumsdiskussion zur Mobilität in der Region am 12.11.2015 im Bundesamt BBSR, Deichmanns Aue:: Überraschend auf dem Podium aufgetaucht ist Landrat Schuster. Zur Südtangente sagte er lieber nichts.
Automüde!
Eine repräsentative Studie des Umweltbundesamtes von 2015 belegt die Automüdigkeit in den Städten: 82 Prozent der Befragten sind dafür, Städte und Gemeinden gezielt so umzugestalten, dass man kaum noch auf ein Auto angewiesen ist. Bei jungen Menschen (14- bis 17-Jährige) sind sogar 92 Prozent für diese Umgestaltung.
Die DIMAP-Umfrage des General-Anzeigers im Mai 2014 hat ergeben: Ca 60% der BürgerInnen in Bonn und noch mehr im Rhein/Sieg-Kreis wollen auf Bus, Bahn und Rad umsteigen. Früher oder später werden die Berechnungen für die Wirtschaftlichkeit künftiger Verkehrsprojekte dies berücksichtigen müssen. Schon beim Bau der S23 wurden die Nutzerzahlen drastisch unterschätzt. ÖPNV-Projekte haben viel mehr wirtschaftliches Potenzial als viele PlanerInnen glauben.
Gestiegener Güterverkehr und zahlreiche Baustellen wegen des hohen Sanierungsbedarfes hat der Stauexperte Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Verkehrsexperte von der Universität Duisburg-Essen, als wichtige Gründe identifiziert. Der PKW-Verkehr hat trotz wachsender Städte und guter Konjunktur nicht zu-, sondern eher leicht abgenommen. Siehe dazu Bonner Rundschau vom 24.8.2015.
Übrigens: "Verlorene Staustunden werden in vielen Fällen zuerst der zu geringen Leistungsfähigkeit der Infrastruktur geschuldet. In der Tat aber wird das Ergebnis immer stärker durch Verkehrsmanagement und vor allem Fahrerpsychologie beeinflusst", kommentierte Prof. Schreckenberg. "Staus sind etwas ganz Natürliches, es wird sie immer geben, außer wir verbieten den Verkehr komplett. Man kann sie eigentlich nur berechenbar und damit planbar machen."
Bus und Bahn
Stauanfälligkeit geringer: Mit der Bahn steht man selten im Stau. Busse sind eher dann betroffen, wenn sie durch die Innenstadt fahren. Folglich müssen in der Innenstadt mehr Bahnen fahren und manche Buslinien besser an Bahnhaltepunkten enden. Weil Bahnen mehr Kunden transportieren als Busse, könnte das durchaus wirtschaftlicher sein. Umsteigen auf die Bahn macht Freude, weil man Zeit spart.
SWB/RSVG: Schicken Sie Ihre Vorschläge zur Verbesserung von Bus und Bahn an vm-verbesserungsmanagement (o) stadtwerke-bonn.de mit Kopie an info (@) siebengebirgsregion.de. Steter Tropfen höhlt manchmal den Stein. Über die Fahrgastresonanz 2014 beriet kürzlich der Stadtrat ebenso wie über die Änderungen für den Fahrplan 2016. Vor allem sollen die Buslinien an die neue S23 angepasst werden.
Die SWB veranstaltet Kundenforen, mehr dazu hier. 11. Juni, 10. September und 3. Dezember 2015 jeweils um 17 Uhr in der Theaterstr.24, Bonn.
VRS Bilanz 2014: Der Verkehrsverbund Rhein/Sieg hat 2014 ein Umsatzplus von 3,67 % gemacht, schreibt er in seiner Bilanz2014 aus der viele zukunftsweisende Entwicklungen hervorgehen.
Bericht des VRS September 2015
Bürgerticket Bonn: Die Initiative Bürgerticket Bonn der ev. und kath. Kirchen will ein Bürgerticket nach dem Vorbild des Semester- oder Jobtickets in den Verkehrsverbünden einführen. Dau ein Interview mit Fritz Schwirz im Bonn Sustainability Portal.
Urbane Seilbahn: Über die seit vielen Jahren vorliegenden Vorschläge einer Seilbahn zwischen Venusberg und Ennert berichtet der Bonner General-Anzeiger am 3.3.2015: "Jeder Strassentunnel wäre teurer und weniger effektiv." Eine Machbarkeitsstudie soll vom Stadtrat in Auftrag gegeben werden. Druck machen deswegen neun im Verkehrsbereich aktive Bonner Verbände mit einem Schreiben. Der Bonner Generalanzeiger berichtete.
- Vorbereitung der Auftragsvergabe für eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Seilbahnverbindung (im Bonner Süden).
- Die Machbarkeitsstudie soll die Verbindung zum Universitätsklinikum unter Berücksichtigung einer möglichen Verbindung bis zum Haltepunkt UN-Campus und einer Verlängerung über den Rhein nach Beuel umfassen.
- Die Machbarkeitsstudie wird in den folgenden Wochen, spätestens bis zum Jahresende 2015, in Auftrag gegeben.
Beueler Bahnhof: Schlappe 50 Park& Ride -Plätze gibt es am Beueler Bahnhof, deswegen parken viele Pendler in den Wohnstraßen. Ein Parkhaus und ein Busbahnhof auf dem Evonik-Gelände würde mehr Menschen zur ÖPNV-Nutzung bewegen und die Fahrzeuge der Pendler in den Wohnstraßen verringern. Unveröffentlichter Leserbrief von S.Gura zu den Artikeln im Bonner Generalanzeiger "Viele Ideen für das Beueler Bahnhofsviertel" vom 4.6.2015 und "Komplizierte Parkplatzsuche" vom 5.6.2015. Die Beueler Wirtschafts- und Interessengemeinschaft begrüßt einen Busbahnhof am Beueler Bahnhof und fordert eine Renovierung der Fussgänger-Unterführung.
Nahverkehrsplan des Rhein/Sieg-Kreises
Im Frühjahr 2016 schreibt der RSK seinen Nahverkehrsplan fort. Der Verein Lebenswertre Siebengebirgsrregion hat dazu Vorschläge eingereicht.
Hier die Synopse aller Vorschläge, die der Verkehrsausschuss des Kreistags beraten hat.
PKW
Park& Ride: Die Parkplätze sind meist voll, nur die Nähe zum Wechsel der Tarifzone sorgt für leere Plätze. Wie wärs mit mehr P&R-Plätzen am Beueler Bahnhof, in Ramersdorf, in Oberkassel und auch in Ittenbach, wenn dort ein Shuttlebus zur Straßenbahn 66 liefe? P&R mit Shuttlebus bis zur Schiene wär auch in Wachtberg ein Thema, um die Pecher Landstraße zu entlasten. Der Bonner Generalanzeiger am 30.3.2015: "Mit Bus und Bahn am Stau vorbei", Unveröffentlichter Leserbrief von S. Gura über Park&Ride
Kreisel Oberkasseler Straße/Pützchens Chaussee: Zum besseren Abfluss des Verkehrs fordert der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion seit Jahren einen Kreisel an der Oberkasseler Straße/Pützchens Chaussee. Auch die rechtsrheinischen Bonner Bürgervereine fordern den Kreisel. Im städtischen Haushalt 2015/16 ist er nun verankert. 2017 soll er gebaut werden.
Ortsumgehung Holtorf: Vorschlag eines Anwohners der Löwenburgstraße in Niederholtorf und Diskussion im Bürgerverein Holtorf. Die Bezirksvertretung lehnte einen entsprechenden Bürgerantrag am 10.6.2015 ab. Der Bonner Generalanzeiger berichtet: "Das größte Hindernis ist für die Politiker, dass die neue Trasse mitten durch Natur- und Landschaftsschutzgebiete verlaufen würde. Zudem könne nur ein kleiner Personenkreis von der Maßnahme profitieren."
Fahrrad
Die Stadt Bonn führt vom 19. August bis 19. Oktober eine Bürgerbefragung zum "Fahrradklima in Bonn" durch. Machen Sie mit!
ADFC und VCD sind in der Region zum Thema Fahrrad sehr aktiv.
"Nächste Ausfahrt: Fahrradweg" Stadt ohne Stau. Wie soll der Verkehr der Zukunft aussehen in: Süddeutsche Zeitung 3./4. Januar 2015